Wildschweinbürste, Hornkamm, Naturshampoo, alles schon vorhanden.
Nur manchmal hatte ich einfach „Lust“ auf eine „neue Haarfarbe“. Hinzu kam, dass sich still und leise, „silberne Fädchen“ auf meinem Haupte vermehrten. Also genug Gründe für mich, meine Haare zu färben. Risiken und Strapazen für meine Haare und meine Kopfhaut damit leider auch.
Wohl fühlte ich mich bei diesem Widerspruch auch nicht: Naturshampoo, gesunde Ernährung für die Haarpracht von innen und dann ein paar Mal pro Jahr die volle Ladung Chemie.
Per Zufall „entdeckte“ ich Petra. Eine Naturfrisörin, die in ihrer „Haarwerkstatt“ mit Pflanzenfarben arbeitet.
Mein erster Besuch bei ihr war anders.
Reden.Kämmen.Schneiden.Färben.Wohlfühlen.
Petra wollte die „Geschichte“ meiner Haare hören. Was ich esse? Welches Shampoo? Welche Bürste?.
Nach dem Reden, das Schneiden und Waschen. Es fühlte sich alles gut an.
Pflanzenfarbe wird angerührt und aufgetragen.
Nun kam die Farbe. Und WOUW. Kein beißender Geruch, der in die Nase steigt beim Auftragen.
Die Pflanzenfarbe riecht angenehm nach Kräutern, Tee, Erde. Sie wird mit heißem Wasser angerührt und hat beim Auftragen eine wohlige Wärme. Ich hatte das Gefühl, ich bekommen nicht nur eine „neue Haarfarbe“, sondern auch eine „Haarmaske“, denn die Pflanzenfarbe färbt nicht nur das Haar, sie „pflegt und schützt“ es auch. Unter Wärme zieht die Farbe ein. Das Gefühl nach dem Auswaschen ist unbeschreiblich schön. Es fühlt sich leicht, natürlich und wunderbar an. Und genau so sehen meine Haare auch aus.
Ich hatte nach einem Frisörbesuch zum ersten Mal kein Bedürfnis schnell nach Hause zu fahren, um die Haare nochmals (mit meinem Naturshampoo) zu waschen, um den chemischen Geruch und das Jucken nach dem Färben loszuwerden.
Wer also nicht unbedingt „blond“ sein will, dem kann ich einen Besuch bei einer Naturfrisörin nur empfehlen.
Leider gibt es noch nicht viele, denn je nach Haarbeschaffenheit, erzielen Pflanzenfarben immer ein anderes Ergebnis. Das Arbeiten damit ist für Frisöre eine Herausforderung.