Wie aus einer Geburtstagsfeier ein Hühner-Kaninchenstall-Aufbau-Workshop wurde!

Ein (mein) runder Geburtstag nahte. Dass dieser gefeiert wird war schnell klar und mit der Ankündigung im Freundeskreis kam auch die Frage was ich mir denn zu meinem Ehrentag wünschen würde, ob ich denn einen Herzenswunsch hätte.
Ja denn hatte ich, nämlich einen richtig tollen Luxusstall für unsere gefiederten Mädels.
Es war spannend zu erleben wie meine Freunde-Familie-Kollegen-Nachbarn reagierten, als ich ihnen von meinem Wunsch erzählte. Von riesiger Begeisterung bis leichtes Augenbrauen Hochziehen war alles vorhanden.
Das Highlight kam aber bei der Feier: Tobias mein Mann hatte einen wunderbaren Stall entworfen, diesen als Bausatz zur Feier mitgebracht und die Einzelteile wurde während des Abends von meinen Gästen mit Geduld und Liebe aufgebaut.
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Dankeschön ihr Lieben
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Sogar mit Firstbaum – an alles wurde gedacht*lächel

Aber nicht nur für unsere Henderl wurde eine neues Zuhause gebaut, auch unsere Kaninchen bekamen einen neuen Stall.
Darum steht nun eine perfekte Hühner-Kaninchenstall-Einheit in unserem Garten.
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Vom Brainstorming über ein Papiermodell zur Realität.
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Die Hühner-Kaninchenstall-Einheit steht auf Metallhülsen, der dadurch entstehende freie Bereich unter dem gesamten Stall ist Sandbad, Scharraum und Regenunterstand zugleich.
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Das Dach hat einen Überstand und ist hochgezogen. Dadurch ist unter dem Dach eine geschützte, zusätzliche Abstell- und Lagerfläche vorhanden und „Frauchen“ ist bei Regenwetter geschützt.
Wir begrünen unser Dach noch, man kann es aber auch mit Dachpappe belegen.

Der Hühnerstall hat zwei Ebenen, die gesamte Vorderseite ist zum Öffnen, dadurch ist der Stall optimal zugänglich und einfach zu reinigen.
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Im unterem Bereich kann die Hälfte abgetrennt werden und wird dann zum geschlossenen Brutplatz mit separatem Durchschlupf in den Garten.
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Im oberen Bereich befinden sich zwei Sitzstangen zum Schlafen und zwei Nester, die auf der Stallrückseite auch von außen mit einer Klappe zu öffnen sind.
Kirara, Conchita, Jaken und Ah-Un mögen es gar nicht wenn sie abends noch gestört werden.
huehnerstall10Zwei Türen mit jeweils einer Öffnung bilden die gesamte vordere Stallfront. Die Öffnungen sind mit einem engmaschigen Drahtgitter gesichert und mit Holzklappen verschließbar. So kann je nach Jahreszeit die Licht- und Luftzufuhr geregelt werden.
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An der Rückseite befindet sich ein Fenster aus Glas, das von außen mit einer Holzklappe beschattet oder verschlossen werden kann.

Der Kaninchenstall besteht aus drei Etagen und ist ebenfalls wie der Hühnerstall auf der Vorderseite komplett zu öffnen:
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Die unteren zwei Etagen sind mit einer Laufplanke und einem Zwischenpodest verbunden und sind Wohnraum für Schneeflocke und Seesternie.
Die obere Etage ist Stauraum für Futter und diverse Gerätschaften.
Auf der Rückseite befindet sich der Durchschlupf in den Garten.
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In der Tür an der Vorderseite sind zwei mit einen engmaschigen Drahtgitter gesicherte Öffnungen. Diese beiden Öffnungen sind, wie beim Hühnerstall, mit zwei Holzklappen verschließbar um vor Sonne, Wind und Wetter zu schützen.
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Der untere Boden kann zum einfachen Reinigen herausgenommen werden.
Schneeflocke und Seesternie lieben es sich mit dem Boden herausziehen zu lassen.

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Da dies so perfekt und wunderbar funktioniert hat, gibt es den Hühner- und/oder Kaninchenstall als Bausatz, Material: 3 Schicht Fichte Zimmererqualität, zum selbst Aufbauen bei Tobias zum Kaufen.
Bei Interesse melde dich bitte bei Tobias: tobias.pfaffinger@aon.at

Ernte Kartoffelturm Hochbeet

Mitte September war die Zeit des Wachsens, Gedeihens und Blühens bei meinen Kartoffeln vorbei. Das Laub der Erdäpfelstauden wurde erst gelb, dann  braun und schließlich welk. Eindeutige Zeichen dafür, dass die Erntezeit vor dem Kartoffelturm stand.

Beim Blick in den Turm erschrak ich, der gesamte obere 3. Teil des Turmes war frei von Erde – ein Versäumnis meinerseits. Der Kartoffel-Hochturm brauchte den ganzen Sommer über keine Pflege, nur gelegentliches Gießen bei Trockenheit. Mehr war seit dem letzten Auffüllen mit Erde, im Juni, nicht notwendig. Erst durch das Verwelken des Krautes wurde ich wieder auf meine Kartoffeln aufmerksam. ernte_kartoffelturm Hier sieht man, wie die Erde in sich zusammengefallen ist.

Nun begann ich, die Erde Schicht für Schicht wieder aus dem Turm zu schaufeln. Überraschenderweise ging es sehr leicht. Die Erde war locker und auch die einzelnen Turmteile ließen sich einfach entfernen.ernte_kartoffelturm_2Die ersten Kartoffeln kamen zum Vorschein.
 
Tja, da war ich anfangs doch etwas enttäuscht. Ich hatte eine größere Menge Kartoffel erwartet. Die Größe der Kartoffeln allerdings machte die Enttäuschung über die Menge wieder wett. Und ein Blick auf die Waage sagte mir, dass das angestrebte Ziel von 10 kg nur leicht unterschritten wurde. Und so darf ich verkünden, dass mich die Ernte dieses Jahres mit 8 kg (plus ein paar Deka) Kartoffel beschenkt hat.
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Fazit: Ideal für „einen Garten für Faule oder Vergessliche“*lächel.
Geringer Arbeitsaufwand, da das regelmäßige Anhäufeln wie beim herkömmlichen Kartoffelanbau entfällt.
Vertrauen ist gut! Kontrolle ist besser! Auch wenn die Kartoffel kaum Pflege benötigen so soll der dritte Turmteil nächstes Mal nicht ohne Erde sein müssen.
 

Schnecken.Hühner.Homöopathie

Bis heuer hatte ich in unserem Garten kaum größere Probleme mit Schnecken.
An unseren Gemüsegarten grenzt der Hühnerzaun unserer Nachbarn. Die fleißigen Hühner „schützen“ sozusagen diese Seite und verhindern eine explosionsartige Vermehrung der Schnecken. Zusätzlich pflanze ich an mehreren Stellen im Garten Zitronenmelisse. Diese Pflanze steht zwar nicht auf dem Speiseplan der Schnecken, bietet aber ein perfektes Versteck für sie. So ist es für mich einfach, die Schnecken dort einzusammeln. Die Melisse ist ein guter Nachbar für Mischkultur. Außerdem mische ich sie gerne als Heilkraut in die Pflanzenjauche oder den Kompost und mulche damit den Boden.
Einzig ihre „Wuchs- und Vermehrfreudigkeit“ darf ich einbremsen.

schneckenSchnecken sammeln in der Zitronenmelisse und rüber zu Nachbar´s Hühner.
So haben beide Seiten was davon*lächel

Besonders schneckengefährdete Pflanzen gieße ich regelmäßig mit dem Homöopathischen Mittel Helix tosta D6.

Nicht alle Pflanzen kann ich vor den Schnecken retten. Diese seien ihnen aber vergönnt, sind sie ja nicht nur „nervige, uns Gärtnern fast zur Verzweiflung bringende“ Kriechtiere. Sie haben im Öko-Garten-System die Aufgabe des Gesundheitsdienstes. Verwesende Pflanzenreste und auch kleine tote Tiere werden von ihn beseitigt.

Nur diesen Sommer war alles anders. Meine sonst kaum sichtbaren „schleimigen Gartenmitbewohner“ sind zahlenmäßig explodiert.
Selbst Tomaten- und Gurkenjungpflanzen verschwanden in einer Regennacht „spurlos“. Auch vor Karotten und Sellerie machten sie keinen Halt. Selbst mein sonst so verlässiges Homöopathisches Mittel Helix tosta D6 schien nicht zu wirken. Ich denke es war einfach zu nass und die Schnecken zu viel.

schnecken_1In diesem Sommer wurde nichts im Garten verschont.

Was also vorbeugend für das nächste Gartenjahr tun? Selbst im Herbst auf Schneckeneiersuche gehen? Wie kann das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Ich erinnere mich, Schneckenplagen gab es in meiner Kindheit nie. Wenn im Herbst alles abgeerntet war, ließen meine Eltern immer die Gemüsegartentür offen. Die Hühner konnten ungehindert raus- und reinspazieren. Sie scharrten und pickten den ganzen Tag und dezimierten so ganz nebenbei Schneckeneier, Insekten, Larven, Maden etc.
Darum starte ich diesen Herbst den ultimativen Schneckendezimierungsversuch. Erstmalig sind Hühner in unseren Garten eingezogen. Von eine Freundin lieh ich mir 3 Stk. Federvieh. Sie dürfen solange bei uns bleiben bis der Boden gefriert.
Da unsere Kaninchen nur im Winter im Stall sind, wurde aus dem Kaninchenstall kurzerhand ein Stall für unsere „Leihhühner“.
Unsere 3 braven „gefiederten Mädels“ verwöhnen uns auch noch mit frischen Eiern. Ich denke, es wird schwer werden, sie wieder „zurückzugeben“.

schnecken_huehnerChihiro eine unsere 3 Leihhennderl, mit Schneeflocke unserem Kaninchen

Ein bisschen nervös war ich schon, denn Einstein, unser Hund, akzeptiert unsere Katzen und freilaufenden Kaninchen. Hühner jedoch, das ist für ihn ganz was Neues. Ich hatte Bedenken, ob unsere gefiederten Gäste nicht den Wolf samt Jagdinstinkt in ihm wecken würden. Also wurde vorsorglich ein Zaun gezogen, damit Hund und Hennderl getrennt sind. Doch das berührte ihn herzlichst wenig. Der Zaun wird einfach übersprungen.

henne_hundEinstein überspringt elegant den Zaun, Chihiro „arbeitet“ sich währenddessen durch den Kompost.

eier_hundUnser braver „Bub“ hat null Interesse an Hühnern. Wenn, dann schon eher an den Eiern oder an ihrem Futter. Das wär schon was*lächel.

Kartoffelturm Hochbeet – FERTiG!

Sodala! Anfang Juni ist es soweit, der 3. und letzte Turmteil kann aufgesetzt werden.
Ab jetzt heißt es nur mehr: Fleißig gießen und düngen. 2x die Woche, 1x mit Pflanzenjauche, 1x mit Hühnerjauche, näheres siehe unter Beitrag: „Naturkalender Frühling“.

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Mitte Mai wurde der zweite Turmteil aufgesetzt.

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Anfang Juni ist der Kartoffelturm fertig. Der Turm wird noch bis zum obereren Rand mit Erde aufgefüllt. Ein paar Ringelblumen als Mischkultur können nun gepflanzt werden.

Bepflanzung Kartoffelturm Hochbeet

Nun ist es soweit, der richtige Tag für die Bepflanzung des vorbereiteten Turms.
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In meinem Turm ist Platz für 5 Stk. Saatkartoffel. Laut Internetforen ist bei ca. 0,5 kg Saatkartoffel ein Etrag von bis zu 10 kg möglich. Ich lasse mich überraschen.

Die Knollen werden ca. 5 cm tief, mit den Trieben nach oben ins Beet gelegt. Vorsichtig mit Erde bedecken damit die Triebe nicht abbrechen. Anschließend mit Holzasche bestreuen. Holzasche ist ein natürlicher, basischer Dünger. Ich verwende nur die Asche aus unserem eigenen Ofen. Wir verbrennen nur unbehandeltes Holz und sonst nichts. Unser Boden ist eher sauer (Moorgegend) darum kann ich die Asche etwas „dicker“ auftragen. Genaue Auskunft über die Bodenbeschaffenheit gibt eine Bodenuntersuchung.
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Aussaat. Das Gartenleben kann beginnen!

Ein neues Gartenjahr beginnt für mich mit dem Schmökern in diversen Saatkatalogen. Hier hole ich mir Anregungen, werde auf neues bzw. altes und seltenes Saatgut aufmerksam und Ideen entstehen in meinem Kopf. Mein Gartenplan für das neue Gartenjahr wird erstellt. Die Erhaltung der Artenvielfalt ist auch für mich ein großes Anliegen und so freut es mich sehr, dass die EU-Saatgutverordnung abgelehnt wurde. Es zeigt, dass wir Menschen sehr wohl auch im Großen etwas bewegen und bewirken können, wenn wir uns fürs TUN entscheiden.

Nun geht es an die Aussaat der ersten Samen im Haus.
Meine gesammelte Maulwurfshügel-Erde wird zum Temperieren ein paar Tage vorher ins Haus gebracht.
Ende Februar ist es soweit. Der Sellerie macht den Anfang, da er am längsten für die Keimung braucht, dicht gefolgt von Paprika. In der 2. Märzwoche sind alle besonders wärmeliebenden Sorten an der Reihe: Tomate, Paprika, Gurke etc.

SaatbeetabdeckungDa der halbwegs ideale Platz in meinem Haus leider begrenzt ist, gibt es dort keine Blumenaussaaten. Ein eigenes Saatbeet, geschützt im Gurkenhaus, erfüllt denselben Zweck. Mit der Blüte der Forsythie beginnt hier die erste Aussaat. Der Boden einer Obstkiste wird entfernt und die Kiste mit Noppenfolie bespannt. Braucht nicht besonders stabil zu sein und an einem „Schönheitswettbewerb“ nimmt sie nicht teil. Außerdem wird sie nur bis zu den Eisheiligen verwendet, den Rest des Jahres lagert sie im Gartenhaus.

Ich arbeite nach den „Aussaattagen von Maria Thun“. Diesen Kalender verwende ich schon seit Jahren und kann ihn nur empfehlen.

erste_pflanzenGesät wird in kleine Plastikbecher, die ich das Jahr über sammle. Beschriftet wird auf ebenfalls gesammelten Eisstaberl „Eis mit Stiel“ daher meine bevorzugte Variante.

SalatDer milde Winter brachte den sich selbst ausgesäten Salat heuer bereits im Oktober zum Keimen. Im November setzte ich die Pflanzen ins kalte Folienhaus und Anfang März durfte ich den ersten Salat dieses Jahres ernten. Meine Freude war riesengroß!

Kartoffelturm Hochbeet

Im Kopf spukt er mir schon lange herum – der Kartoffelturm. Einen erfolgreichen Mini-Versuch mit einem Eimer hatte ich bereits vor ein paar Jahren nach der Wühlmaus-Invasion. Nun ist die Zeit endgültig reif für einen richtig professionellen Kartoffelturm. An dieser Stelle ein RIESEN Lob an meinen Mann, der immer wieder ein offenes Ohr für meine „Gartenwünsche“ hat. Danke Dir Tobias!

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Mein Kartoffelturm ist aus 4 cm starken Fichtenbrettern gefertigt, 800 x 800 mm groß und besteht aus 3 einzelnen Holzrahmen. Er kann mit 5 Stk. Saatkartoffeln bepflanzt werden. Durch das Feingitter am Boden besteht auch keine Gefahr, dass er zum Wühlmausparadies wird. Im Frühling wird der erste Holzrahmen ausgebracht.

Kartoffel sind Starkzehrer. Damit der Turm auch die erwartete Ernte bringt, darf ordentlich gedüngt werden.
Die Befüllung: Unten eine Schicht halbverotteten Kompost. Darauf eine dünne Schicht Mistkompost. Mit Erde bedecken. Vlies darüber, damit sich der erste Rahmen des Turms erwärmt. Durch die Erwärmung und die Möglichkeit den bepflanzten Holzrahmen mit Vlies abzudecken ist ein Start in der zweiten Märzwoche kein Problem.

kartoffelDie vorgetriebenen Kartoffel warten schon (auf den nächsten Wurzeltag lt. Mondkalender) um „ihr neues zuhause“ für den Sommer 2014“ zu beziehen.

Ist das Kartoffelkraut 10-15 cm hoch, wird der zweite Holzrahmen aufgelegt und Erde nachgefüllt. Soviel, dass gerade noch die Blätter (ca. die obersten 2 cm) rausschauen. Die Kartoffel wächst nun weiter und bildet neue Knollen aus. Bei einer erneuten Höhe des Kartoffelkrautes von 10-15 cm kommt nun der dritte und letzte Rahmen drauf. Erneut mit Erde auffüllen. Nun mit Zwiebeljauche gießen.
Der Ertrag aus einer einzigen Kartoffel erhöht sich so enorm. Höher als 80 cm sollte der Turm nicht sein, da sich sonst die Pflanze erschöpft.

Im Prinzip ist der Kartoffelturm ein Hochbeet, das mitwächst. Wenn die Blätter verwelken, wird nun der Turm Rahmen für Rahmen wieder abgebaut (und für nächstes Jahr eingelagert) und die Ernte kann beginnen.
Wichtig ist, der Pflanze ausreichend Nahrung zu geben. Ich dünge 2x die Woche, 1x mit Pflanzenjauche, 1x mit Hühnerjauche, näheres siehe unter Beitrag: Naturkalender Frühling, Hühnerjauche, Brennesseljauche ansetzen

Durch das Aufschütten ist es leider nicht möglich ein paar Ringelblumen etc. als Partner auszusäen. Darum mulche ich. Die Mulchschicht wird jedes Mal, wenn ein neuer Rahmen aufgesetzt wird, entfernt. Nach dem Einbringen der zusätzlichen Erde neue Mulchschicht auftragen.

Weitere Beiträge zum Kartoffelturm folgen.

P.S. Bei Interesse am Kartoffelturm-Hochbeet können Sie entweder die
Bauanleitung gegen Vorauskasse von € 2,- als PDF-Datei,
oder den fertig gebaute Turm in den Maßen:
800 x 800 mm, Platz für ca. 5 Pflanzkartoffel,
600 x 600 mm, Platz für ca. 2-3 Pflanzkartoffel,
400 x 400 mm Platz für ca. 1 Pflanzkartoffel
bei Tobias Pfaffinger bestellen.

Anfragen bitte an: tobias.pfaffinger@aon.at

Naturkalender Frühling

Ich arbeite in meinem Garten nach dem Naturkalender.
Die Natur weiß am besten, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mit der Arbeit im Garten zu beginnen.
Dazu notiere ich seit ein paar Jahren jeweils die unten angegeben Zeigerpflanzen, denn der Zeitpunkt ist jedes Jahr ein anderer. Zeigerpflanzen zeigen mir anhand ihres Wachstums, vom Austrieb über Blattbildung bis zur Blüte, welche Arbeit im Garten angesagt ist. Ich beobachte nur die Pflanzen im Garten oder Gartennähe, denn selbst ein paar Kilometer weiter kann es schon wieder anders sein.

VORFRÜHLING:
schneegloeckchen_haselnussZeigerpflanze: Schneeglöckchen und Haselnuss blühen.

Schachtelhalm-Spritzung: gesamten Garten vor der Bepflanzung 1:5 verdünnt spritzen (schützt vor Pilzerkrankungen, wirkt aufbauend und stärkend für die Pflanzen.)

Sind die Schneeglöckchen voll aufgeblüht, beginne ich mit den ersten Aussaaten (Radieschen) und Pflanzungen (Salat) im Folienhaus.
Zwiebel sind die Ersten, die ins Freiland gesät werden. Mit Vlies abdecken. (lange Vegetationszeit)

Weintraube wird geschnitten. Schnitt erfolgt so, dass die Schnittfläche vom Auge abgekehrt ist. Weintrauben tragen an einjährigen Jungtrieben auf 2jährigem Holz.
Daher werden die 2 jährigen Ruten auf 2 Augen zurückgeschnitten. Jungtriebe, die aus diesem Holz treiben, später sorgfältig anbinden. Das sind die traubentragenden Ruten.

Brombeeren: erfrorene Zweige bist ins gesunde Holz zurückschneiden.

Haselnuss: trägt am einjährigen Holz, daher regelmäßiger Rückschnitt.

Im Haus: Aussaat von Tomate, Paprika, Gurke, Kürbis, Zucchini etc.
Lauch und Spitzkohl für frühe Ernte. Kartoffel vortreiben.

Holzasche auf Beete verteilen, wo Kartoffel, Karotten, Sellerie gepflanzt werden. Macht den Boden alkalisch, nicht zu Moorbeetpflanzen und allen, die es sauer mögen (Gurken).

Erdbeerbeet: Unkraut entfernen, eventuell hochgefrorene Pflanzen neu einsetzen. Mit lauwarmen Wasser gießen (sonniger Tag!), wenn abgetrocknet mit Vlies abdecken bis die Erdbeeren blühen. An sonnigen Tagen das Vlies tagsüber entfernen.

ERSTFRÜHLING:schluesselblume_buschwindröschen
Zeigerpflanzen: Huflattich, Buschwindröschen und Schlüsselblumen, Forsythie. Stachelbeere und Buche beginnen ihre Blätter zu entfalten.

Jetzt beginnt die Zeit für Saaten (Karotten, Radieschen) im Freiland, inkl. Steckzwiebel. Kartoffel unter Vlies in den Kartoffelturm pflanzen.

Ins Folienhaus Frühkraut und Kohlrabi.
In den gesamten Garten (außer wo Bohnen, Erbsen, Krautarten, Lupinen folgen) einige Zehen Knoblauch, ca. 4 cm tief, stecken. Ebenso zu Obstbäumen und Beerensträucher, sowie im Blumenbeet. Besonders Rosen und Phlox lieben ihn. Ersatzweise kann auch Schnittlauch gepflanzt werden. Diesen allerdings nicht zu Tomaten, Spargel, Bohnen, Erbsen, Krautarten, Lupinen.

Zwiebeljauche: 1kg Zwiebelschalen+10 dag Kamille in 10L Regenwasser einweichen. 8-10 Tage gären lassen. Mit dieser Jauche Kartoffelturm, Tomaten-, Paprika-, Gurkenplatz unverdünnt gießen. (1 Woche Abstand zur Schachtelhalmspritzung).
Im Erdbeerbeet die Pflanzen direkt 1:5 verdünnt damit gießen.

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Forsythie voll erblüht:
Rosen abhäufeln, alle dürren und erfrorenen Äste bis ins gesunde Holz zurückschneiden. Dünne und schwache Äste bis auf 2 Augen zurückschneiden. Hauptäste wenn nötig um höchstens 1/3 einkürzen. Rosen schräg über einem nach außen wachsenden Auge schneiden. Bodendecker – und Kletterrosen schneide ich nicht regelmäßig. Hier entferne ich nur alte Blütenstände und abgestorbene Triebe. Anschließend mit Knoblauch-Tee besprühen. 10 dag. Knoblauch fein hacken mit 1L heißen aber nicht mehr kochendem Wasser überbrühen. 24 Std. stehen lassen. In dunkle Flaschen abfüllen. Kühl gelagert hält sich dieser bis zu 3 Wochen. 1:5 verdünnt spritzen.
Blumenbeet: Herbstanemone zurückschneiden.

Sträucher: Sommerflieder, alle Triebe des Vorjahres auf 1-3 Augen zurückschneiden. Hänge-Sommerflieder wird nicht geschnitten.

Baumscheiben freiräumen. Im gesamten Garten die Mulchschicht entfernen, damit sich der Boden erwärmen kann. Ich mulche erst wieder im Vollfrühling bzw. Frühsommer.

Bei den Obstbäumen, im Blumenbeet, bei den Rosen und unter den Sträuchern, etwas abgelagerten Rinder-, Hühner- oder Pferdemist verteilen. Mit etwas Kompost abdecken.

Im Beerengarten mit abgelagertem Hühner- oder Schweinemist düngen. Mit etwas Kompost abdecken. Ausnahme: Heidelbeeren, diese bekommen verrotteten Rindermist und Kompost darüber.

Im Haus: aufgegangene Saaten 1x wöchentlich mit 1:5 verdünntem Schachtelhalm gießen (stärkt die Abwehr).
Gladiolen, Dahlien, Lilien im Topf vortreiben.

Saatbeet: Salat, Tagetes, Ringelblumen

Entfaltet die Stachelbeere und die Buche ihre Blätter, pflanze ich Salat, Kohlrabi, Kraut unter Vlies aus.

VOLLFRÜHLING:
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Zeigerpflanze: Apfel-, Kastanie-, Rapsblüte, frische Fichtentriebe.

Hier droht bei klarem Himmel noch Nachtfrost. Wärmeliebende Kulturen (Tomaten, Gurken etc.) können schon ins Folienhaus. Wenn Temperaturen +2°C Grablichter/Kerzen aufstellen. Tontopf darüber. Freilandpflanzungen dieser Kulturen erst nach den Eisheiligen (12. -15. Mai).

Hühnerjauche für Starkzehrer ansetzen: 1/4 Schubkarre Hühnermist mit 100 L Regenwasser, etwas getrocknete und zerkleinerte Eierschalen verrühren. Alle 2-3 Tage umrühren. Nach ca. 4-5 Wochen fertig. Starkzehrer das erste Mal 6 Wochen nach der Pflanzung 1:20 verdünnt damit düngen. 1x pro Woche

Brennesseljauche ansetzen: handbreit geschnittene Brennnessel locker in ein großes Gefäß bis 2 Handbreit unter dem Rand einschichten. Regenwasser dazu, täglich kräftig umrühren. Beginnt zu schäumen, ist nach ein paar Tagen wieder klar. Fertig, wenn sie eine dunkle Farbe hat und nicht mehr schäumt. 1:10 verdünnt düngen bei Starkzehrer. 1x pro Woche. Restlichen Garten 1:20 einmal pro Monat.

Aussaaterde von Maulwurfshügeln selbst sammeln

aussaaterde_maulwurfshügel

Im Winter, wenn der Boden nicht gefroren ist, sammle ich die Erde der Maulwurfshügel.
Ich hole mir die Erde von ungedüngten Wiesen. Diese Erde ist sehr feinkrümmelig und wird vom Maulwurf aus tieferen Schichten nach oben transportiert. Dadurch ist sie fast frei von Steinen, Wurzeln etc. Also Erde pur.
Die Anwesenheit eines Maulwurfs ist ein Indiz dafür, dass es sich um fruchtbaren, gesunden Boden handelt. Maulwurfshügel entstehen, wenn die Erde nicht mehr bis in die Tiefe gefroren ist.
Diese Erde wird im Verhältnis 10:1 mit Gesteinsmehl vermischt und bis zur Aussaat frostfrei gelagert.

Stammpflege der Obstbäume im Winter

Ich verwöhne unsere Obstbäume im Dezember mit einem heilenden und schützenden Anstrich aus Kuhfladen, Lehm, Kalk und verdünnter Schachtelhalm-Brühe.
Dieser Anstrich schützt den Stamm nicht nur vor Sonnenstrahlen und nächtlichen Frost, sondern versorgt ihn zusätzlich mit Nährstoffen.
Grundrezept ist eine Mischung aus 1 Teil frischen Kuhfladen und 1 Teil Lehm (oder Lehmpulver). Diese Basis wird mit 1:5 (1 Teil Schachtelham-Brühe, 5 Teile warmes Wasser) verdünnter Schachtelhalm-Brühe (oder handelsübliches Schachtelhalmkonzentrat, das mit warmen Wasser verdünnt wurde) zu einem sämigen Brei verrührt. Den Anstrich mind. 12 Std. quellen lassen, um ein späteres Aufplatzen des Anstriches am Stamm zu verhindern.

Lehmbrei-zur-StammpflegeLinks: Lehm & Kuhfladen bereit zum Quellen.
Rechts: Silicea im Wasser gelöst, daneben unverdünnte Schachtelhalm-Brühe

Nach dem Quellen gebe ich noch etwas handelsüblichen fertigen Kalkmilchanstrich dazu. Kalkmilch ist der wohl bekannteste Anstrich zum Schutz der Stämme im Winter. Durch die geringe Menge, die ich hinzugebe ist mein Anstrich braun, nicht weiß. Die Kalkmilch hat bei mir eher „geruchs-einbremsende-Funktion“, denn Kuhfladen riechen halt nun mal nach Kuhfladen. Lächel.
Zuletzt noch ein homöopathisches Mittel untermengen. Heuer ist es Silicea C200. Unser Kirschbaum hatte im Sommer erste Anzeichen der Schrottschußkrankheit. Silicea ist zur allgemeinen Stärkung, Aufbau und Vorbeugen gegen Pilzerkrankungen. Also bekamen alle Bäume dieses Mittel.
Dazu gebe ich 6-8 Kugerl in ein Glas mit ca. 150ml Wasser. Wenn sich die Globuli vollständig gelöst haben, kräftig schütteln und unter den Anstrich rühren. Nähere Infos über Homöopathie für Pflanzen im gleichnamigen Buch von Christiane Maute. Hinweis auf dieses Buch findet ihr auch in meinem Beitrag über Wühlmäuse.

Der Anstrich wird nun mit so viel Wasser verrührt bis er die Konsistenz eines Palatschinkenteiges hat.

Bevor der Anstrich aufgetragen wird, werden die Bäume sorgfältig abgebürstet. Je jünger der Baum, desto weicher die Rinde und desto weicher die Bürste, die zum Abbürsten verwendet wird. Weichheits-Spanne der dafür verwendeten Bürste reicht von der Drahtbürste (alte Bäume) bis zur Schuhbürste (ganz junge Bäume).
Normalerweise werden der Stamm und die unteren Äste mit dem Brei bestrichen. Ich behandle zusätzlich alle Narben und verwachsenen Verletzungen der Rinde.
Unsere Bäume haben viele Narben, da ein halbes Jahr nach ihrer Pflanzung ein schlimmes Unwetter mit Hagel unsere Gegend verwüstete. Den vernarbten Einschlägen gönne ich eine Extrapflege. Alle Bäume haben überlebt.

lehmbrei-zum-Schutz-im-WinterLinks: Stamm wird gebürstet. Rechts: Fertig gestrichen

Gestrichen wird an einem trockenen Tag. Sollte es im Winter viel regnen, kann der Anstrich im Februar wiederholt werden. Bis jetzt war es in meinen Garten noch nie nötig ein zweites Mal zu streichen. Der Lehmanstrich hält sich sogar bis in den nächsten Winter hinein und wird erst bevor der neue aufgetragen wird, von mir abgebürstet.

Anleitung zur Herstellung einer Schachtelhalm-Brühe folgt.